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Juni 2020
Juni 2020
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TITELTHEMA
TITELTHEMA
Das Wunder
von Grünheide
Östlich von Berlin baut Tesla eine
europäische Giga-Factory. Damit
steigt die Gemeinde Grünheide
zum medialen Superstar unter
den deutschen Wirtschafts-
standorten auf. Rieck hat den
Automotive-Hotspot der Zukunft
bereits vor längerer Zeit für sich
erobert.
Grünheide
für Knorr-Bremse an. Die Fracht wird entladen, neu konsolidiert,
digital erfasst und gebündelt ins 50 Kilometer entfernte Grünheide
gefahren. Zwei Lkw-Shuttle von Rieck fahren die Strecke
täglich – die letzten 500 Meter vorbei an der Tesla-Baustelle.
WIE IN EINEM ZAHNRAD
Nach der Abfertigung am Lager übernimmt Rieck sofort wieder
einen vollen Trailer. „Um keine Zeit zu verlieren, lassen wir
diesen bereits vor unserer Ankunft vorbeladen“, sagt Christian
Stuhr. „So schaffen wir einen reibungslosen Kreislauf für die
Transportkette.“ Von Großbeeren aus speist Rieck die geor-
derten Komponenten mehrmals täglich in sein Stückgut-Netz-
werk. Über eine IT-Schnittstelle kann der Kunde jeden Schritt
im Versandprozess in Echtzeit nachverfolgen. Inklusive der
Direktverkehre aus Grünheide transportiert Rieck so täglich
20 Tonnen Knorr-Bremse-Artikel quer durch Europa – das sind
etwa 60 Sendungen. „Eine Herausforderung sind die Termin-
vorgaben“, sagt Christian Stuhr. „Wir schaffen es aber, mindes-
tens 97,5 Prozent der Laufzeitvorgaben einzuhalten – dank
unserer langjährigen Erfahrung und zwei zuverlässiger
Dispo-Teams für nationale und internationale Verkehre.“
Arbeitet Rieck in Grünheide vielleicht auch für Tesla? „Nein“,
lacht Christian Stuhr. „Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Die Erfahrung vor Ort bringen wir auf jeden Fall mit.“
Seit Tesla in Grünheide sein Produktionswerk für Gesamt-
europa errichten will, geht es in dem eher überschaubaren
brandenburgischen Landkreis Oder-Spree hoch her. 7.000
Arbeitsplätze sollen entstehen, 2021 bereits die ersten Autos
vom Band rollen. Grünheide wird in Fachkreisen als neuer
Hotspot der Automobilindustrie gehandelt. Und wo sich die
Industrie niederlässt, folgen auch die Dienstleister. Wie zum
Beispiel die Logistik.
FAST ZWEI JAHRZEHNTE PARTNER
SCHAFT
Rieck ist allerdings schon längst da: „Wir arbeiten hier seit über
einem Jahr für den Weltmarktführer von Bremssystemen für
Schienen- und Nutzfahrzeuge“, sagt Christian Stuhr, Geschäfts-
führer der Rieck Spedition. „Bereits seit 17 Jahren sind wir Trans-
portpartner von Knorr-Bremse und verantworten die europa-
weite Beschaffungslogistik für die Division Systeme für
Nutzfahrzeuge.“ Vor drei Jahren ist der Geschäftsbereich mit
seinem Lagerstandort von Berlin nach Grünheide gezogen.
Hier liegen Scheibenbremsen, Bremssattel oder Bremsverteiler
für den europäischen Markt bereit. Schon bald werden diese
die Sicherheit in französischen Schulbussen oder polnischen
Lastwagen erhöhen.
Täglich bringt Rieck drei bis zehn Tonnen Produktionsmaterial von
Vorlieferanten aus ganz Europa nach Grünheide – entweder direkt
oder als Sammelgut über das eigene Speditionsterminal in Groß-
beeren. Jeden Morgen kommen hier mehrere Lkw mit Stückgut
UNGEBREMST IN DIE WELT
Das Produktspektrum von Knorr-Bremse umfasst
neben dem kompletten Bremssystem inklusive
Fahrerassistenzsystemen auch Lösungen rund um
den Antriebsstrang sowie den dazugehörigen Service
für den Nachmarkt. Mit Produktions-, Vertriebs- und
Servicestandorten ist Knorr-Bremse in über 30
Ländern rund um den Globus vertreten. Seit mehr als
115 Jahren treibt das Unternehmen als Innovator in
seinen Branchen Entwicklungen in den Mobilitäts-
und Transporttechnologien voran.
Rieck transportiert
für Knorr-Bremse
Einzelteile für
Nutzfahrzeuge
quer durch Europa