

Juni 2020
Juni 2020
Antivirus-
Programm
Alle gegen einen: Corona hat uns
gezeigt, dass wir gemeinsam auch
unsichtbare Gegner bekämpfen
können. Rieck hat gleich zu Beginn
der Krise auf Kommunikation und
Teamwork gesetzt. Und das sehr
erfolgreich.
Ende Februar 2020 gab es in Deutschland knapp 20 bestätig-
te Corona-Fälle. Trotzdem lud Rieck mehrmals wöchentlich zu
Corona-Meetings ein, um die Mitarbeiter über das Virus zu
informieren und Schutzmaßnahmen zu erarbeiten. „Durch un-
seren Standort in China bekamen wir die Entwicklungen dort
hautnah mit“, sagt Philipp Strenge, Gesellschafter bei Rieck.
„Im Fokus stand bei uns daher frühzeitig der Schutz aller Mit-
arbeiter.“ Kollegen, die nicht direkt in die Operative eingebunden
waren, wechselten in kleinen, festen Teams zwischen Home-
office und Büro. Damit reduzierte Rieck die Ansteckungsgefahr.
„Es war toll zu sehen, wie flexibel und zuverlässig alle Mitarbei-
ter auch mit diesen erschwerten Bedingungen umgegangen
sind“, sagt Philipp Strenge.
Aber auch dort, wo kein Homeoffice möglich war, entwickelte
Rieck bereits im Februar Schutzmaßnahmen: Die Desinfekti-
onsmöglichkeiten in den Lagern und Büros wurden erweitert,
Hinweisschilder angebracht und Abstandsregeln aufgestellt.
„Schnell haben die Kollegen Verantwortung füreinander
übernommen“, sagt Philipp Strenge. Und das mit Erfolg: Bisher
ist unter den 700 Rieck-Mitarbeitern keine einzige Corona-
Infektion bekannt.
KLETTERGERÜSTE STATT INDUSTRIE
Der Ausbruch des Virus veränderte aber auch Sendungsmen-
gen und Lageranforderungen. Der eingeschränkte Warenverkehr
zwischen China und Deutschland beispielsweise reduzierte die
Importsendungen im Bereich Luft- und Seefracht deutlich.
Mittlerweile hat sich das Volumen durch den Import von Mas-
ken, Desinfektionsmitteln und Schutzkleidung beinahe wieder
normalisiert.
In den Lagern wurden Artikel für den Verkauf im Einzelhandel
nicht abgerufen. Da neue Waren aber trotzdem in den Häfen
ankamen, musste Rieck hier zusätzliche Lagerflächen anmieten.
In anderen Bereichen stieg hingegen die Nachfrage: Onlinebe-
stellungen nahmen um ein Vielfaches zu. Das spürte auch die
Spedition. Statt Fertig- oder Rohwaren für die Industrie, trans-
portierte Rieck nun Klettergerüste, Trampoline oder Outdoor-
möbel zu Privatempfängern mit den neuen Avismöglichkeiten
für Wunschliefertermine.
TSCHÜSS, OSTERURLAUB
„Wir arbeiten schon lange für B2B- und B2C-Kunden“, sagt
Philipp Strenge. „Daher konnten wir uns schnell auf die verän-
derten Anforderungen einstellen.“ Doch das beste Logis-
tik-Know-how bringt nichts ohne Mitarbeiter. Ein Drittel der
Belegschaft in Berlin kommt aus Polen. Diese Kollegen fehlten,
als der Nachbarstaat den Reiseverkehr nach
Deutschland einschränkte. „Weil unsere Mitarbeiter
spontan auf ihren Osterurlaub verzichteten, konnten
wir dies auffangen“, sagt Philipp Strenge. „Außer-
dem unterstützten uns Mitarbeiter aus Branchen,
die durch den Lockdown noch stärker betroffen
waren, wie Kellner oder Theaterschauspieler – da-
für sind wir allen Helfern sehr dankbar!“
Wann diese Krise überwunden ist, ist unklar. Aber
eins hat Rieck gelernt: Man muss nicht immer rei-
sen, vieles geht online manchmal schneller. „Sogar
einem ISO-Audit hat sich der Bereich Rieck Sea Air
Cargo International in der Corona-Zeit erfolgreich
per Video-Chat unterzogen“, sagt Philipp Strenge.
Die Corona-Krise und gute Leistungen schließen
sich also nicht aus – vorausgesetzt alle machen mit.
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TEAM
TEAM
Ihre größten Gegner:
Wetter und Verkehr
Herbststürme, Großbaustellen oder Stra-
ßensperrungen lassen das Herz von den
zwei „Italienern“ in der BeLog-Abteilung
schneller schlagen. Die beiden Dispo-
nenten arbeiten in der Rieck-Abteilung
„Beschaffungslogistik“. Das insgesamt
sechsköpfige Team organisiert den welt-
weiten Transport von Roh- oder Fertig-
waren zwischen Lieferanten und den
Fabriken der Kunden. Die beiden „Ma-
xes“, wie sie von den Kollegen auch ge-
nannt werden, verantworten die Itali-
en-Transporte für einen der weltweit
größten Hausgerätehersteller. Ihre zwei
„norddeutschen“ Kollegen übernehmen
die nationalen Verkehre desselben Kun-
den ab Norddeutschland.
ALLES IM BLICK
Die meisten Vorgänge sind standardisiert,
in der Regel läuft alles reibungslos – trotz-
dem müssen sie aufmerksam sein. Wet-
ter, Verkehr und die aktuelle Situation
durch Corona können die gewohnten
Transportketten unterbrechen. „Dann
geht es auch mal etwas hektisch zu“,
sagt Max Ebert. „Denn um die Termin-
vorgaben trotz der Umstände genau ein-
zuhalten, müssen wir kreativ werden.“
Dann werden Sonderfahrten gebucht
oder Touren umgeroutet. Sollten sich
Zustellungen in Ausnahmen verzögern,
informieren die Disponenten den Kunden
so frühzeitig wie möglich. „Dann empfeh-
len wir beispielsweise, die Produktion
kurzfristig etwas zu drosseln, um Eng-
pässe in der Supply Chain zu verhindern“,
sagt Abteilungsleiter Andreas Feld. „Aber
solche Fälle hatten wir bisher glücklicher-
weise nur selten.“
Seit 2005 besteht die Abteilung „BeLog“.
Von Anfang an ist Andreas Feld ihr Leiter.
„Damals habe ich die Beschaffungslogis-
tik alleine betreut“, sagt der 48-Jährige.
„Es kamen pro Tag aber auch nur zwei
bis drei Aufträge rein.“ Der Bedarf an ex-
terner Beschaffungslogistik ist seither
gestiegen. Mittlerweile betreut das Team
bis zu 300 Aufträge pro Tag. „Unser Vor-
teil ist, dass wir als Partner des Stück-
gut-Netzwerkes IDS für den schnellen
Transport von Sammelgut ideal aufge-
stellt sind“, sagt Andreas Feld. „Aber
auch Komplettpartien übernehmen wir
just-in-time. Im Prinzip ist es egal, ob wir
eine Schraube oder einen vollen Lkw
transportieren.“
ÜBER 50 JAHRE
EXPERTISE
Möglich macht diesen Rundum-Service
die jahrelange Erfahrung der Trans-
port-Profis: Allein Andreas Feld ist seit 33
Jahren bei Rieck, Disponentin Jenny ist
schon seit 18 Jahren im Unternehmen
und auch Kilian bringt immerhin fünf Jah-
re Rieck-Know-how mit. Bis auf ihre Kol-
legin Nadine haben alle Team-Mitglieder
ihre Ausbildung bei Rieck absolviert. Und
auch der Zusammenhalt stimmt: „Einmal
im Jahr geht’s für alle gemeinsam zum
Camping“, sagt Andreas Feld. „Und wir
fahren zum Baumblütenfest in Werder.“
Auch beim nächsten Herzklopfen können
sich die „Maxes“ also auf ein starkes
Team verlassen.
Das BeLog-Team
(von links):
Max Dressler,
Andreas Feld,
Kilian Hermann,
Jenny Geisler und
Max Ebert.
Nicht im Bild:
Nadine Kelch.